Sabine berichtet: So verdiene ich mit meinem eigenen Sport Online Shop Geld

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Am Rande des DKVF 2018 haben wir Menschen zu Wort kommen lassen, denen es gelingt, mit Sport Geld zu verdienen. Sabine betreibt seit Jahren einen Online Shop für Sportartikel und berichtet hier von ihren Beweggründen und Erfahrungen, die wir anonym veröffentlichen.

So kam es, dass ich heute einen Online Shop betreibe

Wie es zu meinem heutigen Online Shop kam, ist eigentlich eine traurige Geschichte. Meine Eltern betrieben ein kleines Sportgeschäft in einem Vorort von München. Ich war gerade fertig mit meinem BWL-Studium, da rief meine Mutter an: Mein Vater war wegen einen Schlaganfalls im Krankenhaus. Er brauchte lange, um sich davon zu erholen. Langer Krankenhausaufenthalt, danach Reha und es ging nur sehr langsam wieder bergauf. Meine Mutter schloss das Geschäft und kümmerte sich um ihn. Ich warf all meine Pläne über Bord und zog wieder in mein Elternhaus. Dort kümmerte ich mich um das Geschäft, aber es lief nicht mehr sonderlich gut. Die Ladenmiete war zu hoch und wir standen vor der Entscheidung, ihn schweren Herzens aufzugeben, bevor wir noch in der Insolvenz landen. Wir schlossen den Laden dann tatsächlich und ich bot die Sportartikel erst einmal online bei den gängigen Verkaufsplattformen an. Irgendwie kam ich dann auf den Geschmack, denn die Lagerkosten fielen weg und plötzlich stieg auch der Gewinn. Endlich war wieder Licht am Horizont und ich entschloss mich spontan, einen eigenen Online-Shop zu eröffnen, um die Verkaufsgebühren der gängigen Plattformen im Internet auch noch einzusparen.

Einer meiner ehemaligen Kommilitonen entwarf meinen Shop

Ich bin meinem ehemaligen Studienkollegen bis heute dankbar, dass er mir meine Webseite kostenlos erstellt hat. Ich kenne mich ganz gut mit dem PC aus, aber er hatte auch noch ein Händchen für das Programmieren. Es dauerte keinen Monat und ich konnte richtig starten und meine Waren online verkaufen. Im Angebot habe ich Sport- und Freizeitbekleidung, zum Beispiel für Fußball und so weiter. Dazu kommen auch noch kleinere Sportgeräte. Große Geräte kann ich nicht lagern, weshalb ich diese nur auf Anfrage in kleineren Mengen verkaufe. Der Renner sind meine Schrittzähler in verschiedenen Designs. Für diese habe ich einen Lieferanten im Ausland. Nahrungsergänzungsmittel und Sportlernahrung gehören auch zu meinem Angebot, genau wie einige Fitness-DVD´s und und Bücher zu Ernärhrungs- und Fitnessthemen. Bei der Kleidung ist mein Angebot zwar nicht riesig, aber anstatt 0-8-15-Artikel vertreibe ich extravagante Modelle, die man in einem normalen Sportgeschäft eher nicht findet. Bei fast allen Waren ist es möglich, diese personalisieren zu lassen, das heißt, es können Namen oder persönliche Sprüche auf Trinkflaschen, Jacken, Caps oder andere Artikel gedruckt werden. Ich kümmere mich um fast alles selbst und habe viel Arbeit mit dem Shop, aber immerhin kann ich die Steuererklärung selbst machen und spare durch mein Wissen viel Geld. Auch um den Kundenservice kümmere ich mich persönlich. Mir ist ein reger Kontakt zu den Kunden sehr wichtig und ich habe sehr gute Bewertungen.

Ich würde es immer wieder tun

Der Schicksalsschlag in meiner Familie hat bei aller Tragik ein gutes Ende genommen. Meinem Vater geht es gut und meine Eltern freuen sich, dass ich wieder vor Ort bin. Ich verdiene mit Sport gutes Geld und habe diese Chance meinen Eltern zu verdanken. Ohne das Sportgeschäft wäre ich wohl niemals auf diese Idee gekommen, aber am Ende hat sich alles gefügt.

Hier geht es weiter mit Erfahrungsberichten von Menschen, die mit Sport ihren Lebensunterhalt bestreiten: